Es war angerichtet in der Kalofenhalle in Grosswangen. Der Gegner STV Spreitenbach konnte sich die letzten paar Wochen auf die entscheidenden Playoff-Spiele vorbereiten und Unihockey TV Grosswangen war anfangs März beim letzten Spiel noch im Einsatz und holte sich in extremis den Gruppensieg. Die Favoriten-Rolle war im Voraus klar verteilt, als Unterklassiger ist man der Herausforderer und misst sich mit einem Gegner, welcher schon länger in der höchsten Kleinfeld-Liga der Schweiz mitspielt.
Grossartige Zuschauerkulisse
Die Tribünen waren proppenvoll in der Kalofenhalle Grosswangen. Über 300 Unihockey-Fans fanden den Weg ins Rottal. Das erste Tor fiel bereits nach 38 Sekunden, Torhüter Sandro Hofstetter musste bereits hinter sich greifen. Doch nur eine Minute später postwendend der Ausgleichstreffer durch Captain Luca Ziswiler.
Zwei-Tore-Vorsprung hergegeben
Anschliessend «beschnupperten» sich beide Mannschaften und es gab keine grossen Chancen auf weitere Tore. Die nächsten Tore fielen dann ab der achten Minute und die Rottaler waren treffsicher, zuerst erzielte Yves Lager und anschliessend Kilian Hodel die Goals zur 2-Tore-Führung. Danach kam der STV Spreitenbach immer besser ins Spiel und erzielte zuerst den Anschlusstreffer und danach innert drei Minuten drei weitere Tore. Das Spiel war gedreht und der STV Spreitenbach nun mit zwei Längen in Front. Gut war nun Drittelpause und Spielertrainer Jonas Hodel konnte in der Pause Korrekturen anbringen.
Start zur Aufholjagd
Im zweiten Drittel wollte Grosswangen konsequent dranbleiben und setzte dies auch im Spiel gekonnt um. Die Luzerner kamen besser aus der Pause und konnten innert neun Sekunden zwei Tore schiessen. Spielertrainer Jonas Hodel hat die richtigen Worte gefunden. So schnell kann es gehen im Unihockey. Es kam noch besser: Yves Lagler traf zur Führung auf Zuspiel von Pascal Wolfisberg.
Ausgeglichene Spielphase im zweiten Drittel
Die Führung wechselte nun ständig hin und her. Nun war Spreitenbach wieder hellwach und skorte zweimal, davon einmal im Powerplay. Die Special-Teams werden auch im weiteren Verlauf des Spiels entscheidend sein. Nach einer Strafe gegen den STV Spreitenbach bestand wieder die Chance im Powerplay den Ausgleich zu schiessen. Dies setzte Topskorer Kilian Hodel um, und wie, mit einem herrlichen Schuss wurde der gegnerische Torhüter bezwungen. Vier Minuten vor der zweiten Drittelpause gehen die Aargauer wieder in Führung. Den 1-Tore-Vorsprung konnte jedoch nicht lange gehalten werden, wieder konnte Grosswangen im Powerplay den Treffer erzielen. Die bisherige Powerplay-Quote auf beiden Seiten 100%. Leider konnte das Unentschieden nicht in die Pause «gerettet» werden. Der 1. Ligist schoss dreissig Sekunden vor der Pause den erneuten Führungstreffer zum 10:9. Beide Mannschaften spielten eine super Partie, Fehler wurden konsequent ausgenützt und auch alle eingesetzten Torhüter zeigten Klasse-Paraden.
Spannung pur im letzten Drittel
Auch im letzten Drittel war die Intensität sehr hoch, beide Mannschaften schenkten sich nichts. Die Zweikämpfe wurden hart geführt, der Schiedsrichter hatte das ganze Spiel unter Kontrolle und verteilte Strafen wo es nötig war. Eine solche 2-Minuten-Strafe kassierte der STV Spreitenbach nach sechs Minuten im letzten Drittel. Das Powerplay funktionierte schon sehr gut und so war es auch dieses Mal. Martin Wiederkehr schoss den erneuten Ausgleich. Auf der Matchuhr waren noch zehn Minuten zu spielen. Die Grosswanger zeigten eine formidable Leistung, sie waren nah bei den Gegenspielern und kamen immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Der STV Spreitenbach kassierte eine erneute Strafe wegen Stockschlags, nun bot sich die grosse Chance in Führung zu gehen. Das Powerplay dauerte nur wenige Sekunden da zappelte der Ball wieder im Netz der Spreitenbacher. Erneut war Martin Wiederkehr der viel umjubelte Torschütze. Die Kalofenhalle bebte. Liegt hier gar der Sieg in Reichweite?
Erneuter Ausgleich und Führungstreffer durch Spreitenbach
Leider musste einige Minuten später, nach dem Führungstreffer ein nächster Spieler auf die Strafbank. Dieses Mal traf es einen Einheimischen. Wieder die Chance für die Gäste auf den Ausgleich und auch dieses Powerplay wurde ausgenützt. Vier Minuten vor dem Ende dann ein fataler Fehler in der Rottaler Defensive, der gegnerische Spieler stand völlig frei im Slot vor dem Tor und erzielte den Treffer, Torhüter Pius Husmann war geschlagen. Die beiden Torhüter Sandro Hofstetter und Pius Husmann spielten ausgezeichnet und glänzten mit Paraden.
Minute 58.58
Nach der Spreitenbach Führung setzte Spielertrainer Jonas Hodel alles auf eine Karte, ersetzte den Torhüter durch einen vierten Feldspieler. Mehrmals war man nah am Ausgleichstreffer. Die besten Stürmer und Verteidiger und Stürmer wurden nun forciert, die Verteidigung eroberten den Ball und die besten und treffsichersten Spieler waren auf dem Feld. Zu diesen Spielern gehört auch Martin Wiederkehr er erzielte in Vergangenheit schon so manch wichtiges Tor – auch dieses Mal: der dritte persönliche Treffer nacheinander zum Ausgleich. Verlängerung.
Die Verlängerung musste entscheiden
Die Verlängerung in den Playoffs dauert maximal zehn Minuten, das nächste Tor entscheidet. Rund neunzig Sekunden waren gespielt, da kassierte der 1. Ligist 2+2 Minuten-Strafe wegen rücksichtslosem Beinstellen. Da war sie also, maximal 4 Minuten Zeit um im Powerplay ein Tor zu erzielen. Die bisherige Quote 100%. Der Ball lief sehr gut in den Reihen und Kilian Hodel nahm genau Mass und zimmerte den Ball ins Tor. Nun brachen alle Dämme und die Spieler lagen sich in den Armen, die Fans ausser sich vor Freude. Was für eine grossartige Teamleistung.
Alle auf nach Spreitenbach
Nächsten Samstag, 25. März 2023 um 11.00 findet nun das zweite Spiel statt. Mit der gleichen Teamleistung und Einstellung liegt auch im zweiten Spiel ein Sieg in Reichweite. Beide Mannschaften spielten auf Augenhöhe, die Special-Teams sorgte im ersten Spiel für die Entscheidung. Ein weiterer Sieg würde der Aufstieg in die höchste Kleinfeld-Liga bedeuten, gleichbedeutend mit dem grössten Erfolg in der Geschichte von Unihockey TV Grosswangen. Bei einer Niederlage gibt es ein drittes Spiel, dies wäre einen Tag später, am Sonntag 26. März 2023 um 16.00 Uhr wiederum in der Kalofenhalle.
Grosswangen – Spreitenbach 13:12 n. V. (3:5, 6:5, 3:2, 1:0)
Kalofenhalle. – 318 Zuschauer. – SR Fabian Mattle. – Tore: 1. Ardüser (Biasca) 0:1, 2. Ziswiler (K. Hodel) 1:1, 8. Lagler (J. Hodel) 2:1, K. Hodel (Ziswiler) 3:1, 10. Wacker (Meier) 3:2, 16. Biasca (Hürlimann) 3:3, 17. Hürlimann (Sanchi) 3:4, 19. Sanchi (ohne Assist), 3:5, 23. Wolfisberg (Lagler), 4:5, 23. K. Hodel (Ziswiler), 5:5, 24. Lagler (Wolfisberg), 6:5, 28. Hürlimann (Geissmann), 6:6, 29. Humbel (Biasca), 6:7, 30. K. Hodel (Schürmann), 7:7, 31. Hürlimann (Geissmann), 7:8, 34. K. Hodel (ohne Assist), 8:8, 36. Hürlimann (Geissmann) 8:9, 39. K. Hodel (Wiederkehr), 9:9, 39. Wacker (Meier) 9:10, 46. Wiederkehr (K. Hodel),10:10, 50. Wiederkehr (K. Hodel), 11:10, 53. Geissmann (Hürlimann), 11:11, 55. Geissmann (Humbel) 11:12, 58. Wiederkehr (Wolfisberg), 12:12, 61. K. Hodel (Wiederkehr) 13:12 – Aufstellung Grosswangen: Sandro Hofstetter (TH), Pius Husmann (TH), Alex Krieger, Pascal Schürmann, Tim Lampart, Luca Ziswiler, Lian Eifert, Pascal Wolfisberg, Martin Wiederkehr, Gian Christen, Kilian Hodel, Elia Wagner, Jonas Hodel, Yves Lagler Aufstellung. – Spreitenbach: Reto Zeindler (TH), Marcel Heymann (TH), Marco Biasca, Michael Hürlimann, Roman Geissmann, Dominic Irniger, Lukas Zweifel, Simone Sanchi, Luca Ardüser, Christian Wyss, Levin Wacker, Pascal Meier, Michael Humbel – Strafen: 3×2 Minuten gegen Grosswangen; 6×2 Minuten gegen Spreitenbach.