Das erste Spiel auswärts in der Ostschweiz ging klar und deutlich mit 8:16 verloren. Somit war im zweiten Spiel eine deutliche Reaktion gefordert, um in einem 3. Spiel den Ligaerhalt zu sichern. Trotz der über weite Strecken verbesserten spielerischen Leistung reichte es nicht zum Sieg, und auch das 2. Spiel ging mit 9:12 verloren.
Ostersamstag, 18.00 Uhr, Kalofenhalle Grosswangen, es war angerichtet für ein spannendes Unihockey-Spiel. Über 250 Fans fanden den Weg nach Grosswangen und unterstützten die Rottaler lautstark. Der Start für die Grosswanger gelang ausgezeichnet, Topskorer Kilian Hodel nahm Mass und versenkte den Ball nach rund zwei Minuten Spielzeit ins hohe Eck. Die Halle tobte ein erstes Mal so richtig laut. In der Folge konnte keines der beiden Teams weitere Nadelstiche setzen und Grosswangen wollte den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren.
Ausgleich und Führungstreffer der Gäste
Nach fünf Minuten Spielzeit konnten die Thurgauer die Partie wieder ausgleichen und drei Minuten später bei einem Freistoss der Gäste war man kurz zu weit weg vom Gegenspieler und der Ball landete im Netz. Wie schon im ersten Spiel waren die Thurgauer enorm kaltblütig und brauchten nicht viele Chancen für ihre Tore. Anschliessend hatte Grosswangen mehr vom Spiel und kam auch zu guten Abschlussgelegenheiten, aber entweder waren die Abschlüsse zu wenig platziert oder der Ball eine Beute des Thurgauer Torhüters. In der Defensive stand man mehrheitlich solid und liess nicht viel zu, zusätzlich konnte man sich auf Torhüter Pius Husmann verlassen, welcher die Schüsse tadellos parierte.
Powerplay nicht ausgenutzt – wichtiges 2:2 vor der Pause
Nach einem Stockschlag musste ein Gegner auf die Strafbank, da war sie nun die Chance auf den Ausgleich. Leider vermochte man aus den guten Möglichkeiten kein Kapital zu schlagen und das zweite Tor zu erzielen. Der wichtige Ausgleichstreffer fiel dann trotzdem noch. Wiederum war Kilian Hodel, erneut auf Pass von Andreas Abächerli, der Torschütze. Enorm wichtig war vor der Pause diesen Treffer zu erzielen. Kurz vor der Pause musste Jonas Hodel auf die Strafbank, so konnte der Gegner anfangs des zweiten Drittels mit einem Mann mehr spielen. Bei eigenem Ballbesitz nahm man den Torhüter raus, um auch mit drei Spielern zu agieren. Dies funktionierte lange, doch ein ärgerlicher Ballverlust und schon war die Kugel im leeren Tor untergebracht.
Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt
Man versuchte postwendend den Ausgleich zu erzielen, doch es war der Gegner Bürglen welcher den besseren Start in das zweite Drittel erwischte. Ein platzierter Schuss aus dem Halbfeld auf «unangenehmer» Torhüter-Höhe und Torhüter Pius Husmann musste den vierten Gegentreffer einstecken. Etwas später musste mit Andreas Abächerli erneut ein Grosswanger Spieler auf die Strafbank. Dank dem grossen Einsatz in Unterzahl konnte das Tor verhindert werden. Bei Hälfte der Spielzeit erzielte Tim Lampart den Anschlusstreffer und dieser Treffer gab dem ganzen Team einen Schub. Wegen einem Stockschlag durften die Rottaler im Powerplay agieren. Den nun vorhandenen Platz nützte man gekonnt aus und Kilian Hodel war ein drittes Mal mit einem wuchtigen Schuss erfolgreich. Es kam sogar noch besser, nur fünfzehn Sekunden später traf Andreas Abächerli zur Führung.
Verpasst die Führung auszubauen
In den folgenden Minuten waren die Rottaler spielbestimmend und man liess den Ball und Gegner laufen. Eins um andere Mal kam man gefährlich vors gegnerische Tor, vermochte jedoch aus den guten Chancen keinen sechsten Treffer zu erzielen. Äusserst wichtig nun in dieser Spielphase mit einer Führung in die Pause zu gehen, doch leider kam es anders und nach einem Doppelschlag der Gäste lag man wieder im Hintertreffen. Beide Gegentreffer wären mit besserem Defensivverhalten zu verteidigen gewesen. Der neu eingewechselte Torhüter Sandro Hofstetter war bei beiden Gegentreffern machtlos. Das vielzitierte Momentum lag nun wieder beim Unterklassigen.
Das Abschlussglück fehlte
Im letzten Drittel reduzierte man von drei Spielerblöcke auf zwei Blöcke, um weiterhin das Tempo hochzuhalten. Leider geriet man schon früh im dritten Drittel wiederum mit zwei Treffern in Rückstand. Ein platzierter Schuss, durch die Beine des Grosswanger Verteidigers hindurch und der Ball zappelte im Tor. So hatte man sich den Start nicht vorgestellt. In der Folge war man bemüht aktiv den Treffer zu suchen, doch es fehlte das nötige Abschlussglück und der letzte Pass kam oft nicht beim Mitspieler an. Erschwerend kam hinzu, dass Martin Wiederkehr wegen Stockschlags auf die Strafbank musste. Das Grosswanger Unterzahlspiel mit drittem Feldspieler und ohne Torhüter funktionierte jedoch gut und so überstand man die Strafe unbeschadet. Rund zehn Minuten vor Schluss nahm der Coaching-Staff das Time-Out und agierte fortan mit einem vierten Feldspieler und ohne Torhüter. Leider fiel wenig später der achte Gegentreffer ins leere Tor.
Zwei weitere Gegentreffer
Rund zwanzig Sekunden nach dem letzten Treffer fiel bei einem gegnerischen Freistoss bereits der nächste Treffer, der platzierte Schuss schlug hoch in der oberen Ecke ein. Das Special-Team mit vier Spielern und ohne Torhüter lief nicht wie gewünscht, ein ärgerlicher Abspielfehler genau in die gegnerische Stockschaufel und der Ball war wieder im Tor. Der zehnte Treffer rund acht Minuten vor Schluss war die Vorentscheidung.
Wunder von Grosswangen blieb aus
Jeweils bei Ballbesitz agierte man mit einem Mann mehr und kam auch ein Tor näher, nach einem Freistoss nah am gegnerischen Tor reagierte Martin Wiederkehr blitzschnell und traf zum ersten Mal am heutigen Abend. Die Freude war aber nur kurz, denn wenig später, leider auch wieder nach einem vermeidbaren Fehler, erzielte Bürglen den elften Treffer, auch wieder ins leere Tor. Die Grosswanger kämpften jedoch beherzt weiter und nutzten jede noch so kleine Möglichkeit für den Torschuss. Mit eben einem solchen Schuss war wiederum Martin Wiederkehr erfolgreich. Doch auch dieses Mal währte die Freude nur kurz, denn nach einem Ballverlust in der Defensive war der 4. Empty Netter Tatsache. Die letzten beiden Grosswanger Treffer durch Kilian Hodel und Gian Christen waren dann lediglich noch Resultatkosmetik. Das Wunder von Grosswangen blieb aus. Nach einem Jahr in der 1. Liga spielt man in der Saison 2024/2025 wieder in der 2. Liga.
Matchtelegramm
Unihockey TV Grosswangen – UHC Löwen Bürglen 9:12 (2:2, 3:4, 4:6), Kalofenhalle, Grosswangen, 250 Zuschauer, SR Brauchli
Tore: 2. K. Hodel (Abächerli) 1:0 5. S. Lienert 1:1. 9. Brennwalder (Bodmer) 1:2. 18. K. Hodel (Abächerli) 2:2. 22. Heitmann 2:3 24. Burch 2:4 31. Lampart 3:4. 34. K. Hodel (J. Hodel) 5:4 39. Huber 5:5. 40. Tribelhorn (Brennwalder) 5:6. 41. Spalinger (Bodmer) 5:7. 51. Burch 5:8. 52. Lienert (Huber) 5:9 53. Huber 5:10. 55. Wiederkehr (K. Hodel) 6:10. 55. Spalinger 6:11. 57. Wiederkehr (Wolfisberg) 7:11. Brennwalder 7:12. 58. K. Hodel (J. Hodel) 8:12 60. Christen (Wiederkehr) 9:12.
Strafen: 3mal Zwei Minuten gegen Unihockey TV Grosswangen. 2mal Zwei Minuten gegen UHC Löwen Bürglen
Aufstellung Grosswangen: Pius Husmann (Torhüter), Sandro Hofstetter (Torhüter), Tim Lampart, Luca Ziswiler, Lian Eifert, Yannick Greber, Pascal Wolfisberg, Alex Krieger, Martin Wiederkehr, Gian Christen, Kilian Hodel, Elia Wagner, Jonas Hodel, Andreas Abächerli
Aufstellung Bürglen: Roman Gassmann (Torhüter), Christian Springer (Torhüter), David Brennwalder, Silvan Spalinger, Domenic Burch, Dominic Bodmer, Michael Huber, Silas Lienert, Joel Balsiger, Tim Heitmann, Mario Geering, Pascal Tribelhorn
Abschlussworte vom Sportchef und verletztem Spieler der 1. Mannschaft Yves Lagler
Nach nun über 10 Jahren muss die 1. Mannschaft wieder einmal einen Abstieg hinnehmen. Und nein es ist nicht der Abstieg von der 2. in die 3. Liga, sondern es ist nach dem sensationellen Aufstieg vom Jahr 2023 in die höchste Schweizer Kleinfeldliga wieder der Abstieg in die 2. Liga. Die meisten Spieler waren am Wochenende den Tränen nah, den so ein Abstieg schmerzt immer. Doch in den nächsten Tagen und Wochen wird wohl den meisten bewusst, was wir als Team alles erreicht haben. Wir durften ein Jahr in der höchsten Liga geniessen und viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Wir konnten über weite Strecken mit jedem Gegner mithalten und oft fehlte nur wenig für einen Punkteerfolg. Am Schluss fehlten lediglich 2 Punkte, um den direkten Ligaerhalt zu schaffen. Das ganze Team mit jedem einzelnen Spieler zeigte zwei fantastische Saisons. Man durfte unter grossartigem Publikum, geniales Kleinfeldunihockey zeigen. Und dies bleibt wohl jedem aus dieser Mannschaft in bester Erinnerung.
3 Abschlussfragen an Sportchef Yves Lagler:
Was war in den beiden Spielen schlussendlich ausschlaggebend, dass es für den Klassenerhalt nicht reichte?
Unsere Leistungsspieler waren in beiden Spielen nicht 100% auf der Höhe… Vielleicht war es die Angst zu verlieren oder die Nervosität. Man erreichte in beiden Spielen nicht die gewohnte Qualität.
Bekanntlich ist am Ende der Saison, schon bald die neue ein Thema. Wird es personelle Wechsel im Team geben?
Mit Martin Wiederkehr und Pascal Wolfisberg haben 2 langjährige Leader den Rücktritt gegeben. Die Lücke, welche diese zwei hinterlassen, wird schwierig zu füllen. Es kommen aber immer wieder junge Spieler nach, welche wir dann möglichst früh in die 1. Mannschaft integrieren.
Ein Abstieg ist immer hart zu «verdauen», worauf freust du dich in der 2. Liga?
Momentan ist die Enttäuschung über den Abstieg sicher noch grösser als die Vorfreude auf die neue Saison. Spontan fällt mir nur ein, dass mit den Pinguins Schötz, Yetis Hildisrieden und Eintracht Beromünster endlich weitere Luzerner Vereine in der 2. Liga spielen und es so hoffentlich zu packenden Derbys kommt.